Am häufigsten treten virale Infekte der oberen Atemwege auf, 2 bis 3 Mal pro Jahr bei Erwachsenen, 6 bis 8 Mal pro Jahr bei Kindern. Sie treten vor allem als Schnupfen in Erscheinung. Die Bezeichnung Erkältung für einen viralen Infekt der Nasenschleimhaut oder oberen Atemwegsinfekt kommt daher, dass die Erkrankung häufiger in der kalten Jahreszeit auftritt und eine Abkühlung der Nasenschleimhaut zu einer vermehrten Empfindlichkeit und Anfälligkeit gegenüber diesen viralen Infekten führt.
Krankheitsverlauf einer Erkältung
Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch Juck- und Niesreiz in der Nase, gefolgt von einer wässrigen Nasensekretion in den ersten Tagen mit einer Nasenatmungsbehinderung und einem unterschiedlich ausgeprägten Druckgefühl im Kopfbereich. Nach einigen Tagen lässt die wässrige Nasensekretion nach, das Sekret wird gelblich (eitrig), wobei die gelbe Farbe von dem im Abwehrkampf sterbenden Fresszellen sowie weiterem toten Zellmaterial herrührt. Die eitrige Sekretion als solche ist damit nicht zwangsläufiger Ausdruck einer mit Antibiotika behandlungsbedürftigen Erkrankung. Nach etwa einer Woche lassen die Symptome deutlich nach, wobei der Verlauf durchaus auch bis zwei Wochen andauern kann. Die Veränderungen in der Tiefe der Schleimhaut dauern bis zu 6 Wochen, bis sich diese vollständig zurückgebildet haben.
Unterschied zu chronischer Rhinitis/chronischem Schnupfen
Eine chronische Rhinitis/chronischer Schnupfen liegt vor, wenn (meist) eine behinderte Nasenatmung und vermehrte Nasensekretion über mehr als 12 Wochen anhalten. Eine häufige Ursache ist eine Allergie auf Inhalationsallergene (Baumpollen, Gräser, Roggen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare). Auch Medikamente können eine chronische Entzündung der Nasenschleimhaut mit Anschwellung auslösen, vor allem abschwellende Nasentropfen oder andere Medikamente wie manche Tabletten gegen Bluthochdruck oder Psychopharmaka, auch Umweltschadstoffe werden verantwortlich gemacht.